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Samstag, 28. März 2009
Der Leva-Mann
sarah sani, 00:22h
Wer kennt ihn nicht, wer sich, mit Karte oder in seiner Muttersprache sprechend um die Nedelya-Kirche herum als Tourist outet?! Den Leva-Mann. In den ersten drei Wochen, in denen ich diesen Platz circa 8mal betreten habe, hatte ich viermal das zweifelhafte Vergnügen, ihn kennenzulernen. Es beginnt sehr harmlos. Er beobachtet dich oder hört dich sprechen, er verfolgt dich ein kurzes Stück, um sicher zu gehen, dass du kein Bulgare bist (ich vermute, dass es so läuft, denn die Vorbereitungsphase bekommt man als Betroffener natürlich nicht mit), dann grinst er dich überaus freundlich und interessiert an und fragt: „Excuse me. *nettesLächeln* Where are you from?“. Soweit so gut. Outet man sich dann als Bürger eines Euro-Landes, so weist er dich unumwunden darauf hin: „I need Euro. Can I buy it from you.“ Ja, denkt der Mann denn, dass wir naiv sind!? :D Bei unserer ersten Begegnung (zusammen mit Jan) mussten wir ihn leider enttäuschen. Nein, wir haben keine Euros, er solle es mal bei der Bank 10m weiter versuchen :D Jaja, da kam seine zweite Strategie zum Tragen: „Do you need small Leva?“ und zückt ein beachtliches Bündel von 10-Leva-Noten. Nein, danke, unsere Leva sind klein genug (Angesichts der Tatsache, das man hier jeden noch so großen Betrag an den Geld-Automaten in 20-Leva-Noten ausbezahlt bekommt, auch wirklich NICHT gelogen!!!) Auf jeden Fall schafft es der leva-Mann immer so zu scheinen, als wäre er tatsächlich nur ein Gutmensch, der sich um das monetäre Wohl der Touristen sorgt :D Es handelt sich dabei aber offensichtlich um seine Haupterwerbs-Quelle. Keine Ahnung, wie seine Masche dann weiter laufen würde. Bisher habe ich es noch nicht drauf angelegt.
Anscheinend kann er sich Gesichter nicht sehr gut merken, denn ich weise in jedesmal darauf hin, dass ich ihn schon kenne und es müsste ihn inzwischen ja auch stutzig machen, dass ich auf sein „Excuse me!“ nur noch mit einem amüsiert-entnervten „No, I don't have Euro and I don't need small Leva“ reagiere … lol Auf jeden Fall sieht er es am liebsten auf kleine Gruppen ab, allein wurde ich bisher nur einmal vor dem Parlament angesprochen, als ich auf dem Weg zum Krankenhaus mit dem Stadtplan rumfuchtelte. Auf jeden Fall ist auf ihn Verlass, denn als ich mit Nicole (Praktikantin an einer anderen Schule und leider schon wieder abgeflogen) über den Platz ging, mit der Ankündigung, dass wir bestimmt den Leva-Mann treffen werden (sie kannte ihn noch nicht) ist er auch tatsächlich 30 Meter weiter aufgekreuzt: „Excuse me...“ ... link Spinning in Bulgarien
sarah sani, 00:06h
So, wird mal wieder Zeit für nen Blog. Bin ich irgendwie gar nicht zu gekommen in der letzten Zeit und wenn ich jetzt auf die Uhr sehe und merke, dass schon vier Wochen um sind, werd ich ganz hektisch … Hoffe die nächsten zwei Monate sind nicht ganz so schnell weg. Bin ja grad mal angekommen...
Nach meiner Krankheitsattacke des letzten Blogs - inzwischen sind alle anderen betroffen, ich war der Vorreiter der Grippe und jetzt fehlen halbe Klassen, weil sie krank sind :D – hab ich mich in der letzten Woche dann mal dran begeben, meine sportlichen Ambitionen anzugehen. Immerhin will ich die Arbeit der letzten Monate nicht ganz in den vier drei Monaten hier verpuffen lassen. Der Andi wird’s mir danken und vor allem meine Bike, das seine Tage im Keller in Deutschland fristen muss und mich hoffentlich genauso vermisst, wie ich es vermisse... *seufz * Naja, also in Anbetracht dessen, dass in der Mitte des Jahres noch beachtliche konditionelle Kräfte von mir abverlangt werden, habe ich mich also in das Fitnessstudio „Sparta“ begeben, dass hier eines der Renommiertesten ist und – als ausschlaggebender Punkt, jeden Tag mehrere Spinning-Kurse anbietet. War auch echt unkompliziert. Bisher hat das Personal an der Eingangstheke immer englisch sprechen können (was man von den Instructoren dann weniger behaupten kann). Aber man hatte mich nicht vorgewarnt, was man in Bulgarien, oder aber zumindest in diesem Sportstudio unter Spinning versteht!! Also, erste Ernüchterung – keine Cleats. Nur doofe Körbchen und Pedale, die einem nach ner halben Stunde den Fuß verkrampfen lassen. Die Bikes sind aber ok, SPINNER halt. Ich also nichtsahnend aufs Rad, hab mich schon gewundert, wie die Damen (und ein Herr) um mich auf dem Sattel rumhoppeln :D Von Körperspannung beim Radeln hatten die wohl noch nicht viel gehört. Naja, dafür hab ich dann später die schlechtere Figur gemacht, schätze ich. Denn bei den Kursen im Sparta handelt es sich genau gesagt um Aerobic-Spinning. Das bedeutet, dass man zwar aufm Rad sitzt und strampelt, die Anstrengung in den unteren Extremitäten aber vollkommen in Vergessenheit gerät angesichts der Arm-Choreographie, die dann von uns abverlangt wird. Na, da hab ich erstmal nicht schlecht geschaut. Ziemlich albern irgendwie, aber hab dann mal mitgemacht, um nicht ganz ausm Rahmen zu fallen... Die schaffen es echt, 50 Minuten der Zeit zu Stehen und das Verblüffende ist (und das sag ich jetzt nach dem Dritten Mal), dass man darüber echt vergisst, dass die Beine ne ziemliche Anstrengung durchmachen! Und ich vermute, dass diese Armsache auf dem Rad auch den positiven Effekt haben wird, dass meine Schultern mal was kräftiger werden. Allerdings powern die immer nur durch. Kein Trainigsplan oder so etwas. Kann auf Dauer auch nicht ganz gesund sein. Und die Bulgaren haben wohl auch noch nichts davon gehört, dass es sinnvoll sein kann, beim Sport etwas zu trinken, was dazu geführt hat, dass ein Mädel nach 15 Minuten schon so bleich war, dass ich ihr eine meiner Wasserflaschen gegeben hab (Dank an dieser Stelle an Basti und Andi, die mich gesundheitsbewusst erzogen haben :D) Naja, nach 40 minuten war sie trotzdem kreidebleich draußen, weil sie nur zwei Schlucke genommen hat. Keine Ahnung, ob sie dachte, dass sie so schneller abnimmt... :D Daniela, die Spinning-Lehrerin, war dann auch eine eher kühle Spinning-Lehrerin, die auf meinen freundlichen Versuch, mich vorzustellen und ihr verständlich zu machen, dass mein Bulgrisch nicht sehr gut ist, dass ich aber mitkommen werde, mit einem ziemlich unfreundlichen „I don't speak English“ reagierte. Naja, inzwischen sieht sie mich dann icht mehr als Fremdkörper und ist so nett ein Fingerzeig zu geben, ob der Widerstand erhöht oder verringert wird- hab ich aber auch vorher schon rausbekommen, denn man kann erstaunlich viel einfach durchs hinschauen mitkriegen – bin in Wuppertal ja eh auch immer auf Sicht gefahren, weil ich mit meinen schlechten Ohren nie was mitbekommen hab mit der Musik im Hintergrund ;) Also, ich denke, sie wird sich an meine Anwesenheit gewöhnen. Heute zumindest hat sie sogar mal freundlich geschaut – für ihre Verhältnisse :D Ansonsten mühe ich mich noch bei Pilates ab und merke jedes Mal aufs Neue, wie unbeweglich ich bin :D Aber grade deshlab bleib ich am Ball. Immerhin hab ich schon Bewegungen durchgeführt, von denen ich bisher nichtmal wusste, dass man -oder ich - sie machen kann :D So, hier noch das kleine 1x1, um in Fitnesskursen in -Bulgarien mitmachen zu können: Zählen (brauch man wie in Deutshcland eigentlich nur bis 8): Edin, dwe, tri, tscheteri, pet, tschest, sedem, ossem Beginn einer Übung: Sega!! (Ach, wie hab ich es lieb gewonnen.... Wird verwendet, um deutlich zu machen, dass man jetzt bitte mit den Armen fuchtelt oder ausm Sattel aufsteht. Dt. einfach „jetzt“) Abwechselnde Übung: "Petuva!!!" Ansage, wie oft noch wiederholt wird: "oshte tri (tscheteri ...)" Ende einer Übung: Krai!!! (Wie viel lieber hab ich das Wort noch gewonnen!!! Dt. „Ende“) Bei allem anderen, einfach hinschauen ;) ... link ... older stories
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Letzte Aktualisierung: 2009.04.11, 00:50 status
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Spinning in Bulgarien
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